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Gender: Meinungs- Diktatur? Gloria von Thurn und Taxis

Gloria von Thurn und Taxis ist eine homophobe Rassistin, wenn man den Beurteilungen mancher Medien glauben darf. Die Jugendorganisation des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) Oberpfalz demonstrierte jetzt gegen deren vorgeblich skandalöse Meinungsäußerungen und forderte eine öffentliche Ächtung und Enteignung der Adeligen. Die jungen Gewerkschaftler kritisierten unter anderem die katholische Überzeugung von Thurn und Taxis. Mit ihren Äußerungen sei sie außerdem ein Feind der Moderne, rückständig und menschenfeindlich. Die Öffentlichkeit müsse solche Aussagen deshalb unterbinden, forderten sie. Die DGB- Jugend stellte auch eine Webseite mit dem Titel „Thurn & Toxisch“ ins Netz, um massiv gegen die missliebige Fürstin vorzugehen. Auf einem von ihr veranstalteten Weihnachtmarkt diffamierten sie die Frau mit entsprechenden Plakaten.

In einem auf YouTube veröffentlichten Interviewe hatte Gloria von Thurn und Taxis darauf hingewiesen, dass manche Prominente die Diskussion um den Rassismus für ihre eigene Popularität benutzen und es ihnen in Wirklichkeit gar nicht um die betreffenden Menschen ginge. Dann forderte sie, man solle den arabischen Staaten nicht die eigenen, europäischen Sexualvorstellungen aufdiktieren. Tatsächlich könnte man solche Bevormundung als kulturellen Kolonialismus betrachten. Gloria von Thurn und Taxis äußerte weiter, dass man seine sexuellen Vorlieben nicht in aller Öffentlichkeit ausbreiten müsse, sondern auch einfach privat ausleben könne. „Warum muss das Schlafzimmer in die Politik getragen werden.“ Außerdem empfand sie es als unpassend, dass die deutsche Nationalmannschaft fast stärker durch ihr Plädoyer für freie Sexualvorstellungen aufgefallen sei, als durch ihre sportlichen Leistungen.

Nun muss natürlich niemand den Einschätzungen der Gloria von Thurn und Taxis zustimmen. Am Ende ist nicht einmal die Frage, ob die Adelige in ihrer Kritik irrt. Die aggressive und diffamierende Reaktion auf ihre Meinungsäußerung aber ist ein schwerwiegendes Problem.

Bei der aktuellen Diskussion handelte es sich leider nur um ein Beispiel einer ganzen Reihe von Anklagen; einem System, Andersdenkende zum Schweigen zu bringen. Kaum ein Prominenter wagt derzeit mehr in Hinsicht auf Rassismus oder Sexualität irgendeine Meinung zu äußern. Der Betreffende weiß, dass jede Aussage, die nur in kleinen Details von der gerade vorgeschriebenen Wortwahl oder von dem derzeitigen Mainstream abweicht, seiner Karriere schweren Schaden zufügen kann.

Jedem an Demokratie und freier Meinung interessierten Bürger sollte es kalt über den Rücken laufen, wenn er beobachtet, wie ideologische Gesinnungswächter derzeit Andersdenkende medial hetzen und diffamieren.

Wieder einmal wird eine idealistische Jugend ideologisch missbraucht und für ein im Kern diskriminierendes Gesellschaftsprojekt eingesetzt. Wie zu allen Zeiten eigenen sich junge Menschen eben ganz besonders gut für die Zwecke gesellschaftlicher Ideologen. Wurden sie einmal für eine Weltsicht gewonnen, dann sind viele junge Menschen bereit, sich radikal und lautstark für die entsprechende Ideologie einzusetzen. So haben es die Nationalsozialisten vorgemacht und die Linken der Studentenrevolte, die sich mit großem Engagement für Diktatoren und Mörder wie Mao Zedong und Ho-Chi-Minh stak gemacht haben, weil man ihnen eingeredet hatte, es ginge um Freiheit und Gerechtigkeit.

Wenn einer Person heute Rassismus oder Homophobie vorgeworfen wird, dann schaut fast niemand mehr genau hin, was tatsächlich gesagt und gemeint wurde. Allein der ideologisch erhobene Vorwurf genügt, um einen Menschen zu diffamieren. So handhabten das Ideologen aller Zeiten. Solche Aktionen sollten jeden Beobachter aufmerksam machen, weil es hier nicht nur um eine Person geht, sondern um Demokratie und Meinungsfreiheit. Immer stärker spielen sich selbstgerechte Sitten- und Meinungswächter auf, um der ganzen Gesellschaft ihre Weltanschauung und ihre Wortwahl aufzuzwingen.

Natürlich ist schon heute vollkommen klar, dass spätestens in 50 Jahren eine nächste Generationen von Studenten, anhand heutiger Medienberichte die Einseitigkeit und die ideologische Wortwahl dieser Äußerungen analysieren wird. Dann wird es natürlich eine andere Weltsicht geben, wonach der heutige Mainstream empört beurteilt und kritisiert wird. Dafür braucht es aber wohl eine nächste Generation, die bereit ist, die Ideologie ihrer Väter und Großmütter neutraler und kritischer zu betrachten, als die meinungsbeherrschenden Gruppen der Gegenwart.

Auch Christen leiden zunehmend unter postmodernen Meinungswächtern für die der Glaube schon ganz generell verdächtig ist, zumal wenn er Wahrheit für sich in Anspruch nimmt. Darauf erheben diese Sittenwächter nämlich selbst ein Monopol. Christen wissen, dass in einer säkularen Gesellschaft nicht alle ihrer Werte und Meinungen gehört und berücksichtigt werden. Trotzdem aber setzen sie sich ein für Meinungsfreiheit und gegen Ideologisierung.

(von Michael Kotsch)

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