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Corona- Impf- Pflicht. Wie es weitergeht

Corona hat nun schon seit zwei Jahren das Denken vieler Menschen und auch Politik und Medien fest im Griff. Immer mehr Menschen betrachten sich zwischenzeitlich als Spezialisten für Virologie und Gesundheitspolitik. Jede diesbezügliche Erkenntnis der Wissenschaft und jede Überlegung der Politik wird gleich von hunderten zumeist äußerst aufgeregten Kommentatoren im Internet begleitet, die sich im Besitz der einzig richtigen Interpretation wähnen. Klassische gesellschaftliche Themen, selbst religiöse Fragen, liegen dagegen weit abgeschlagen hinter einer äußerst engagierten, manchmal auch radikalen Positionierung in Fragen Corona und Impfung. Ganz neue Koalitionen bilden sich da plötzlich; beispielsweise zwischen Esoterikern und Christen oder zwischen Rechtsextremen und ideologischen Impfgegnern. Auf allen Seiten wächst mit jedem Tag die Gefahr einer massiven Übersensibilisierung. Alle mit Corona zusammenhängenden Fragen bekommen plötzlich einen viel zu hohen Stellenwert. In einigen Jahren werden sich mache fragen, wie es zu so radikalen Meinungen und Äußerung hatte kommen können.

Bei Licht besehen gibt es eben durchaus größere Gefahren für die Gesundheit als Corona und durchaus gefährlichere Medikamente als die Corona- Impfung. Jeden Tag sterben beispielsweise allein in Deutschland etwa 1000 Menschen an Herz- Kreislauf- Problemen, zumeist an einem Herzinfarkt. Wesentlich mehr Menschen sterben aufgrund langfristig falscher Ernährung, am übermäßigen Alkohol- oder Drogenkonsum als an Corona. Deutlich mehr Menschen verlieren jedes Jahr aufgrund von Krankenhausinfektionen ihr Leben als an den Folgen der Corona- Impfung.

Natürlich soll das alles nicht heißen, Corona sei ungefährlich oder lediglich eine zu vernachlässigende Grippe, wie von vielen Corona- Skeptikern lange zu hören war. Corona ist gefährlich und dabei geht es nicht nur um die Toten, sondern auch um die viel größere Zahl all derer, die langfristige Schäden von ihrer Corona- Erkrankung zurückbehalten. Natürlich geht es auch um all diejenigen, die unter den Folgen einer Corona- Impfung leiden, selbst wenn, allen bisher zugänglichen Zahlen zufolge, deren Zahl deutlich kleiner ist, als die der Corona- Opfer. Neben den rein medizinischen Folgen von Corona dürfen auch die sozialen, psychischen und finanziellen Nebenfolgen von Pandemie und politischen Verordnungen nicht vergessen werden. Da sind Menschen die vereinsamen und in allerlei psychische Probleme fallen. Da sind Leute, die ihre Anstellung oder ihr Geschäft verloren haben, vor allem durch die gesetzlichen Veränderungen im Rahmen von Corona; beispielsweise die Mitarbeiter in Hotels und Gaststätten, im Sport- und Gesundheitsbereich.

Wie in jeder Krise gibt es natürlich auch jetzt zahlreiche Profiteure der allgemeinen Corona- Lage. Spielehersteller machen riesige Gewinne, ebenso wie Computer- Produzenten und Streaming- Anbieter, App- Entwickler, Impfstoffherstellen, Maskenproduzenten.

Manche Pessimisten sehen wieder einmal die Welt vor dem Abgrund oder den vorgeblichen Sieg irgendeiner hochgeheimen Gruppe von Weltherrschern. Christen spekulieren zum tausendsten Mal über das nahe Weltende und den Machtantritt des Antichristen; auch wenn dafür biblisch gesehen momentan nur wenig spricht und Christen währende des dreißigjährigen Kriegs, während der Französischen Revolution, während des Nationalsozialismus oder Kommunismus wesentlich mehr Grund hatten, sich vor einem antichristlichen Reich zu fürchten. Wie auch immer, bei allen Spekulationen, Ängsten und Aggressionen sollte man nicht vergessen, dass auch diese Corona- Aufregung nur ein vorübergehendes Phänomen sein wird.

Kühle Köpfe hatten schon ganz zu Beginn der Corona- Pandemie prognostiziert, dass sich diese mit all ihren Auswirkungen voraussichtlich zwei bis drei Jahre hinziehen würde. Optimisten hofften damals auf ein baldiges Ende nach wenigen Monaten und wurden dann bitter enttäuscht. Manche Politiker, die auf schnelle Popularität hofften, unterstützten diese Erwartungen noch und steigern damit längerfristige Enttäuschungen. Pessimisten sehen Corona als Einstieg einer Meinungs- und Überwachungs- Diktatur, wie immer, wenn irgendeine Krise sich ankündigt oder eine größere gesellschaftliche Veränderung. Ähnliches war von dieser Seite auch schon zum Jahrtausendwechsel, beim Anschlag aufs World- Trade- Center, bei der Wirtschaftskrise vor zehn und bei den zahlreichen Flüchtlingen vor fünf Jahren zu hören. Diese Leute werden auch bei einer nächsten von Medien und Politikern hochgekochten Krise das Ende der Welt wieder einmal scheinbar „sicher“ vorhersehen. Realistische gesehen aber ist relativ klar, dass strenge Corona- Maßnahmen, wie derzeit üblich, keine Dauerlösung sein werden. Momentan versuchen Politiker noch einmal gehörig Druck aufzubauen, um ihr selbstgestecktes Impf- Ziel doch noch zu erreichen. Dabei wollen viele tatsächlich eine größere gesundheitliche Krise abwenden; manchen geht es natürlich auch nur um ihre eigene Profilierung.

Die nächsten großen Themen stehen dabei schon vor der Tür. Mit Sicherheit werden sich die Deutschen in den nächsten Jahren intensiv und natürlich auch ziemlich kontrovers mit der sich sicher anschießenden Finanzkriese auseinandersetzen müssen; aufgrund massiv gestiegener Schulden, aufgrund ansteigender Inflation und aufgrund zahlreicher geschädigter Unternehmen. Außerdem wird das Öko- und Klima- Thema wieder deutlich an Relevanz gewinnen, in allen Bereichen des öffentlichen und privaten Lebens. Lernen wir aus den gegenwärtigen Diskussionen und vermeiden künftig hoffentlich ähnliche Zerspaltungen der Gesellschaft und der Christenheit.

Was die momentan stark diskutierte Impf- Pflicht für Corona betrifft, ist das letzte Wort noch nicht gesprochen. Meiner Einschätzung nach wird es zu keiner allgemeinen Impf- Pflicht kommen, zumindest halte ich das zum gegenwärtigen Zeitpunkt für keine wirklich überzeugende Idee. Viel naheliegender wäre allerdings eine Impf- Pflicht für gefährdete Menschen und für Personen, die eine Infektion bei ihrer Arbeit schnell weitergeben könnten. Eine allgemeine Impf- Pflicht wäre nur dann angesagt, wenn eine massive gesundheitliche Bedrohung der ganzen Bevölkerung abzusehen wäre, die nachweislich mit dieser medizinischen Maßnahme aufgehalten werden könnte. Das aber ist momentan eher zweifelhaft. Bei neueren Corona- Mutationen scheinen die bisherigen Impfungen wenig oder gar nicht zu wirken. Außerdem wird in der Politik noch zu wenig die Immunisierung durch Erkrankung berücksichtigt.

Ethisch problematisch ist es außerdem, wenn der Staat zu einer medizinischen Behandlung verpflichtet, die nachweislich Menschen tötet, wenn auch nur wenige. Wer sich freiwillig entscheidet, trägt damit auch die Verantwortung für die Behandlung, wie allgemein in der Medizin üblich. Wenn der Staat mit einer Verordnung den Tod von hunderten von Menschen billigend in Kauf nimmt, ist das ethisch deutlich problematischer. Wenn Menschen vermehrt sterben, weil sie sich nicht haben impfen lassen, ist das ihre eigene Verantwortung, und die der Internet- Aktivisten, die sie mit zweifelhaften Argumenten dazu aufgestachelt haben. Befiehlt aber der Staat mit entsprechenden juristischen Sanktionen, dann ist er auch für die direkten Folgen verantwortlich. Für einen Staat, der vorgeblich menschliches Leben schützen will, deshalb sogar auf die Todesstrafe verzichtet, wäre es schwer vertretbar hunderte Tote im Zusammenhang mit einem gesetzlichen Zwang gutzuheißen. Entsprechend offizieller Angaben sind nach 75 Millionen Corona- Impfungen 1028 Personen daran gestorben, andere hatten nachgewiesene Impf- Schäden.

Natürlich besteht die Gefahr, dass ideologische Impf- Skeptiker eine solche Entscheidung der Politik als ihren „Sieg“ ausgeben werden und dann versuchen, auch andere Impfungen und weitere gesundheitspolitische Maßnahmen zu torpedieren. Wahrscheinlich wird das in der aufgeheizten Lage genauso laufen und die Konfrontationen werden weitergehen. Viele Impf-Skeptiker haben sich leider auch schon an die Macht gewöhnt, die sie zwischenzeitlich über die Köpfe vieler Menschen gewonnen haben. Diese Leute werden nicht einfach zum Alltag übergehen wollen, ganz gleich was die Politik auch entscheidet. Trotzdem scheint mir eine allgemeine Impf-Pflicht derzeit weder politisch noch medizinisch wirklich sinnvoll.

Christen sollten die noch verbleibende Zeit der Corona- Krise geistlich sinnvoll nutzen. Dazu gehört 1. Corona ist eine Ermahnung an Gläubige, ihren häufig stark individualistischen und diesseitig orientierten Lebensstil grundsätzlich zu überdenken. 2. Christen sollten angesichts des stärker wieder in den Alltag einbezogenen Todes, neu über die Endlichkeit ihres eigenen Lebens nachdenken und sich stärker auf die Ewigkeit Gottes freuen. 3. Christen sollten sich künftig mehr aus politischen und ideologischen Streitereien der Gesellschaft heraushalten und stattdessen geistliche Antworten auf gesellschaftliche Fragen formulieren. 4. Christen sollten weniger mit Anti- oder Pro- Corona- und Impf- Statements an die Öffentlichkeit treten, sondern mit überzeugenden Hinweisen auf Erlösung, Sinn im Leben, Hoffnung und inneren Frieden, den nur Jesu vermitteln kann. Fallen Christen in dieselbe Panik wie die sie umgebende Welt, dann haben sie ihre Relevanz weitgehend verloren; auch dann, wenn sie immer gleich mit dem Antichristen und der Endzeit winken und damit die mögliche Panik noch weiter anheizen. 5. Christen dürfen und sollen beten, für ihre eigene Situation und für die des ganzen Landes. Dabei gilt es auch dankbar zu sein für alles; weil Christen wissen, dass hinter allem doch Gott steht, auch hinter dem Schweren im eigenen Leben. Christen sollten dabei auch immer einen weiteren Blick bewahren, über die momentan gerade alle Medien beherrschende Lage hinaus. Und das ist dabei wohl ziemlich klar, die momentan einschränkenden Corona- Maßnahmen werden nicht von Dauer sein.

(von Michael Kotsch)

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