Bereits im Frühjahr 2020 warnten zahlreiche YouTube- Redner vor dem von der Bundesregierung vorgeblich beschlossenen Impfzwang. Seither haben alle verantwortlichen Politiker allerdings regelmäßig betont, dass in Deutschland ein solcher Impfzwang nicht geplant ist; mit Ausnahme der auch gesetzlich vorgesehenen Personengruppen wie Pflegepersonal oder Kindergärtnerinnen. Trotz dieser eindeutigen Stellungnahmen werden die Meldungen eines vorgeblichen Corona- Impfzwangs weiter verbreitet, was zumindest für einen zur Wahrhaftigkeit verpflichteten Christen äußerst problematisch ist.
Bei aller möglichen Kritik an der mutmaßlichen Wirkweise zukünftiger Corona- Impfungen muss zuerst wahrgenommen werden, dass weltweit etwa 150 Forscherteams an unterschiedlichen Konzepten arbeiten, weshalb eine Pauschalkritik gegenüber allen Impfungen an der wissenschaftlichen Realität vorbeigeht. Wer seriös Kritik übt, muss sich konkret und begründet zu einem Impfstoff oder einer bestimmten Impfstoffgruppe äußern. Pauschale Warnungen vor Corona- Impfungen stehen in der Gefahr von unsachlicher Politisierung wissenschaftlich- medizinischer Fragen.
Der Corona- Impfstoff der deutschen Firma Biontech beispielsweise basiert auf Messenger-RNA (mRNA). mRNA benutzt jede menschliche Körperzelle, um Informationen vom Erbgut zu den Ribosomen zu transportieren, von denen dann die jeweils gewünschten Proteine hergestellt werden. mRNA ist verhältnismäßig kurzlebig und wird von der Zelle normalerweise nach Gebrauch schon bald wieder zerlegt, damit andere, aktuell notwendige Proteine erstellt werden können. Im Corona- Impfstoff von Biontech sind Abschnitte der Erbinformation des Corona- Virus in der Form von mRNA enthalten. Dringt die mRNA in eine menschliche Zelle ein und wird von den Ribosomen abgelesen, erzeugen diese für eine kurze Zeit ein einzelnes Protein des Corona- Virus. Dieses, auch „Antigen“ genannte Protein ist körperfremd und stimuliert die menschliche Immunabwehr. Die beginnt dann damit, das fremde Protein zu bekämpfen. Wenn später eine echter Corona- Virus in den Körper gelangt, ist die Immunabwehr darauf eingestellt und zerstört den Virus möglichst ehe er in eine menschliche Zelle eindringen kann.
Es gibt bisher keinen wissenschaftlich dokumentierten Fall, in dem medizinisch genutzte mRNA in das Erbgut einer menschlichen Zelle eingebaut worden ist. Weil jede Körperzelle voller verschiedener mRNA ist, müsste ansonsten das menschliche Genom ständig umgebaut werden. Weil sie so schnell zerfallen, müssen die mRNA enthaltenden Impfstoffe tiefgekühlt transportiert werden. Alle bisherigen Versuche zeigen, dass mRNA bereits nach kurzer Zeit im Körper wieder zerfällt. Allerdings darf nicht vergessen werden, dass bisher bei Menschen nie ein ähnlicher, mRNA- basierter Impfstoff, eingesetzt wurde. Bei der Bewertung des Impfstoffs sollte man aber auch daran denken, dass personalisierte mRNA- basierte Wirkstoffe bereits seit einigen Jahren, ohne größere Nebenwirkungen, erfolgreich in der Krebstherapie benutzt werden.
Eindeutige Vorteile dieser neuen Impfstoffe sind ihre verhältnismäßig einfache Konzeption und schnelle Herstellung. Außerdem ist es nun nicht mehr nötig, wie traditionell üblich, bei der Impfung auf abgeschwächte Krankheitserreger zurückgreifen zu müssen.
Da sich mRNA- Impfstoffe nach allen bisher angestellten Untersuchungen schnell zersetzen, können sie nur in wenige Körperzellen eindringen. Diese Zellen teilen sich selbst nicht mehr, können die in ihnen vorhandene Erbinformation also auch nicht an andere Zellen oder gar an die eigenen Nachkommen weitergeben. Weder in ihrem Erbgut noch in der Erbinformation der Samen- bzw. Eizellen findet eine genetische Veränderung statt, weil diese gar nicht mit der geimpften mRNA in Berührung kommen. Prinzipiell wäre es denkbar, dass ein Patient schon eine Infektion mit aktiven Retroviren hat und diese die mRNA der Impfung in DNA umwandeln und dann in eine menschliche Körperzelle einschleusen. Diese menschliche Zelle aber würde sich nicht mehr weiter teilen. Prinzipiell geschieht eine solche Veränderung des Erbguts bei einigen wenigen Zellen auch auf natürlichem Wag, beispielsweise bei bestimmten Viruserkrankungen.
Bei DNA-Impfstoffen besteht theoretisch die Möglichkeit, dass die in die Zelle verbrachte DNA in das eigentliche Erbgut der Wirtszelle eingebaut wird. Hypothetische Folgen dieser eher unwahrscheinlichen Reaktion wären vermutlich eine verstärkte Tumorbildung oder Autoimmunreaktionen. Bei den sehr selten vorkommenden Autoimmunreaktionen im Zusammenhang mit DNA- Impfstoffen, greift die Immunabwehr körpereigene Zellen an, weil sie diese für schädliche Eindringlinge hält. Diese Reaktion kann allerdings auch durch Virusinfektionen ausgelöst werden. Allerdings befindet sich aktuell kein DNA-Impfstoff für Corona in der dritten und entscheidenden Testphase oder gar im Einsatz.
Viele Impfseren enthalten Hilfsstoffe, sogenannt Adjuvantien. Diese reizen das Immunsystem zusätzlich und verstärken die Immunantwort auf den eigentlichen Impfstoff, sodass dieser in einer geringeren Dosis eingesetzt werden kann. Häufig benutzt wird beispielsweise Aluminiumhydroxid, durch das sehr selten auch stärkere Nebenwirkungen ausgelöst werden können. Zudem wird die mRNA im Impfserum mit bestimmten Fettstoffen, sogenannten Lipiden, umhüllt. Das soll deren Aufnahme in den Körperzellen verbessern und die Stabilität erhöhen. Mehreren Studien zufolge sind die entstehenden Lipid- Nanopartikel nicht zellschädigend.
Da es sich bei der mRNA- Impfung um eine neue Technologie handelt, kann niemand mit Sicherheit sagen, welche möglichen langfristigen Folgen sich dadurch ergeben. Bisherige Tests an Tieren und menschlichen Zellen waren bisher aber immer unauffällig. Obwohl die momentan zur Diskussion stehenden mRNA- Impfungen medizinisch eher positiv und weniger gefährlich als herkömmliche Therapien scheinen, setzt der Christ letztlich sein Vertrauen sowieso auf Gott, mit Impfung oder ohne. Eine generelle Warnung vor der momentan im Zulassungsverfahren stehenden Corona- Impfung, allein aufgrund spekulativer Ahnungen und Vermutungen, ist aber auch nicht zulässig. Wie bei jeder anderen medizinischen Therapie wird es auch bei der mRNA- Impfung bisher unbekannte Nebenwirkungen geben, welche das sind und wie stark diese ausfallen, kann allerdings noch niemand seriös vorhersagen.
„Von allen Seiten umgibst du mich und hältst deine Hand über mir. Diese Erkenntnis ist mir zu wunderbar und zu hoch, ich kann sie nicht begreifen.“ (Psalm 139, 5f.)
(von Michael Kotsch)
2 Antworten auf „Corona- Impfung – Veränderung des Erbguts?“
Hallo und Danke für den wertvollen Post! Sehr schön Blog.
Danke! Das höre ich doch auch gerne. Michael