Die US-amerikanische Sängerin Taylor Swift ist momentan eine der bekanntesten Popmusikerin der Welt. Ihre Konzerte sind oft schon monatelang vorher ausgebucht. Mitte Oktober 2023 startete der Film über die Welttournee von Taylor Swift in 8500 Kinos. Allein im Vorverkauf spielte die Produktion über 100 Millionen Dollar ein. Schon vor seinem Erscheinen ist das der erfolgreichste Musikfilm aller Zeiten; zumindest was die Einnahmen betrifft. Der Film begleitet die Welttournee der populären US- Sängerin. 2024 wird sie in dabei auch in verschiedenen europäischen Städten auftreten.
Derzeit bricht die Sängerin einen Rekord nach dem nächsten. Im August 2023 teilte Spotify mit, Swift sei die erste Künstlerin in der Geschichte des Unternehmens, die 100 Millionen monatliche Zuhörer erreicht habe. Zudem hat sie mehr Nummer-eins-Alben als jede andere Künstlerin in der Geschichte der US-Charts. Taylor Swifts Welt- Tournee führt zu Umsätzen von mehreren Milliarden Dollar.
Die Sängerin betätigt sich auch als Gitarristin, Songwriterin, Musikproduzentin und Schauspielerin. Mit weltweit über 200 Millionen verkauften Tonträgern gehört Swift zu den kommerziell erfolgreichsten Musikern. Als erste Künstlerin besetzte sie gleichzeitig alle zehn Plätze der Top Ten der amerikanischen Singlecharts. Bei den American Music Awards 2019 wurde Swift zur Künstlerin des Jahrzehnts gekürt.
Taylor Swift wurde 1989 in Reading / Pennsylvania geboren. Ihr Vater, Scott Kingsley Swift, ist ein ehemaliger Börsenmakler der Firma Merrill Lynch. Ihre Mutter, Andrea Gardner Swift, hatte jahrelang als Marketingleiterin für Investmentfonds gearbeitet. Swifts Großmutter mütterlicherseits, Marjorie Finlay, war Opernsängerin. Die ersten Jahre ihres Lebens verbrachte die Musikerin auf der Weihnachtsbaumfarm ihrer Eltern. Sie wuchs christlich- katholisch auf und besuchte einige Jahre lang eine von Nonnen geleitete Schule.
Bereits mit 9 Jahren interessierte Swift sich für das Musiktheater. Schon bald bekam sie Gesang- und Schauspielunterricht. Mit 14 Jahren hatte Swift ihre ersten öffentlichen Auftritte als Sängerin. Ihre eigentliche Karriere startete sie zunächst sie als Countrymusikerin. Gerade in dieser Phase wurden in ihren Texten Glaube, Gott, Vertrauen und christliche Werte immer wieder erwähnt. Nie hat sich Swift später von dem christlichen Glauben ihrer Kindheit verabschiedet. In den durch ihre Lieder ausgedrückten Gefühlen und der dabei zum Ausdruck gebrachten Weltsicht spielt der Glaube allerdings nur eine untergeordnete Rolle.
In einem 2008 veröffentlichten Lied singt Swift „Weihnachten muss etwas mehr sein“. Dabei kritisiert sie die bloße Geschäftemacherei, den Geschenkestress und die oft entleerte Tradition. Stattdessen gehe es zu Weihnachten um „etwas Heiliges und nicht Oberflächliches; um Jesus Christus, der unser Leben gerettet hat“. Zumeist bleiben Swifts Texte aber recht vage. Konkrete theologische Aussagen sucht man vergeblich. Oft wird nicht einmal deutlich, ob es sich beim Sterben und Auferstehen Jesu um eine schöne Geschichte oder eine historische Realität handelt. Irgendwie scheint ihr Gott etwas zu bedeuten. Er vermittelt Lebenssinn und persönliche Unterstützung. Selten äußert sich Taylor Swift in der breiten Öffentlichkeit über ihre eigenen Glaubensüberzeugungen.
In einem Dokumentarfilm bekannte sich Taylor Swift 2020 klar zum christlichen Glauben. Allerdings wird dabei nicht deutlich, ob sich das eher auf ein gesellschaftspolitisches Statement, auf die Unterstützung allgemein- christlicher Werte oder auf ein von Jesus Christus bestimmtes Leben bezieht. Auch zu der grundlegend christlichen Aussage, dass nur Jesus von aller persönlichen Schuld befreien kann und das ewige Leben bei Gott versmittelt, findet sich bei Swift nichts Greifbares.
Bei Treue, Liebe, Ehe und Gerechtigkeit plädiert Swift für ein christlich- biblisches Verständnis. Im Gegensatz zu den Aussagen Jesu ist Rache für sie aber durchaus legitim und Feindesliebe nicht unbedingt geboten. In kontroversen ethischen Fragen stellt sich Swift auf die Seite des gesellschaftlichen Mainstreams und Unterstützt das Recht auf Abtreibung, sowie die Anerkennung der LGBTQ+ Community.
Zu Unrecht verdächtigten manche Christen Taylor Swift mit Hexerei und Okkultismus zu sympathisieren, weil sie in Liedern entsprechende Begriffe gebrauchte, von einer „Hexenjagd“ sprach und sich auf Hexen als Popsymbol bezog. Einen echten Hinweis, dass sie magische Praktiken betreibt oder okkulte Ideen übernommen hat, gibt es nicht. Hexen gehören für Swift eher zur Symbolsprache der Fantasy, mit der man auch religiös- christliche Gedanken ausdrücken kann.
Ganz im Einklang mit dem eher esoterischen Mainstream der Gegenwart könnte man Taylor Swift anhand ihrer Äußerungen und Liedtexte eher als „spirituell“ denn als spezifisch christlich bezeichnen; auch wenn sie sich immer wieder auf christliche Gedanken und Werte bezieht. Swift hat eine Sehnsucht nach mehr als oberflächlichen Sprüchen und Vergnügungen. Sie ermutigt dazu, auch in schwierigen Zeiten nach Gott zu suchen und wirklich Bedeutsames erreichen zu wollen.
(von Michael Kotsch)