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„Event 201“ – Geplante Corona- Pandemie?

Das klingt geradezu phantastisch, wie im Plot eines erfolgreichen Polit- Trillers: Global organisierte Mächte stürzen die Welt in eine Katastrophe, um die Herrschaft an sich zu reißen. Tatsächlich gab es schon ähnliche Versuche kleineren Ausmaßes, die zumeist allerdings schon relativ bald enttarnt werden konnten. Wesentlich häufiger tauchen solche Konzeptionen in Romanen und Spielfilmen auf und in Verschwörungserzählungen bei YouTube. Es wundert wenig, dass die faszinierende Hypothese einer „global operierenden Macht- Elite“ auch angesichts der Corona- Pandemie wieder lautstark vorgebracht wird.

Ein solches, weltweites Ereignis wie Corona kann demnach nicht einfach so geschehen. Weil sonst das Meiste mit konkreten Begründungen und Interessen geschieht, geht man auch in diesem Fall auf die Suche nach den mutmaßlichen Drahtziehern. Irgendwie fühlt man sich weniger ausgeliefert oder weniger als Teil eines quasi unberechenbaren Geschehens, wenn man selbst Naturereignisse wie Erdbeben, Klimaveränderungen oder Seuchen auf berechenbare menschliche Ursachen zurückführen kann. Damit das Ganze auch noch übersichtlich und zumindest einigermaßen verständlich bleibt, tauchen in solchen Krisenerklärungen zumeist nur wenige, wohlbekannte Persönlichkeiten und Organisationen auf. Zumeist handelt es sich dabei um Personen oder Gruppen, die auch sonst schon irgendwie in den Medien präsent sind denen man einen außerordentlichen Einfluss zuspricht. Wirklich zufällige oder naturbedingte Ereignisse beunruhigen viele Menschen in ihrer Welterklärung zutiefst.

„Event 201“: Wie alle paar Jahre fand auch 2019 in den USA ein Planspiel statt, wie Staat, Industrie, Verwaltung usw. reagieren würden, wenn plötzlich eine gefährliche Pandemie ausbräche. Als Beispiel wählte man einen Corona- Virus, von dem hunderte verschiedene Formen existieren. Da weltweit jedes Jahr rund 200 überwiegend lokale Epidemien ausbrechen, ist es staatlicherseits unbedingt notwendig, sich adäquat darauf vorzubereiten, dass sich eine dieser Infektionen zu einer weltweiten Pandemie entwickeln könnte.

Auf Einladung des Johns Hopkins Center for Health Security, des Weltwirtschaftsforums und der Bill-Gates-Stiftung kamen im Oktober 2019 ein Dutzend Wissenschaftler, Wirtschaftsvertreter, Mitarbeiter der US-Gesundheitsbehörde, Abgesandte der Vereinten Nationen und auch ein Vertreter der Deutschen Lufthansa in New York zusammen, um über das Vorgehen bei einer weltweiten Pandemie zu diskutieren. Dabei ging es nicht vordringlich um medizinische Aspekte, da niemand sagen konnte, welcher Erreger wie und wo auftreten würde. Insbesondere debattierte man die vielfältigen politische, wirtschaftlichen und organisatorischen Herausforderungen einer solchen Pandemie.

Durchgespielt wurde das Auftreten eines Corona- Virus, der vom Tier auf den Menschen überspringt, Grippe- Symptome hervorruft und zu einer Lungenentzündung führen kann. Was heute wie ein prophetisches Szenario klingt, war eine durchaus realistisch zu erwartende Situation. Wahrscheinlich orientierte man sich bei der Auswahl am SARS- Virus aus der Corona- Familie, der 2003 insbesondere in China zu einer Epidemie geführt hatte. Experten hatten sich darüber Gedanken gemacht, wie man in den ersten zwei Wochen idealerweise reagieren sollte, wie und wann man die Bevölkerung informiert, ab wann Grenzen geschlossen und eine Quarantäne ausgesprochen werden müsse usw. Auch wenn beim Planspiel „Event 201“ manches ähnlich lief, wie wenige Monate später in der Realität, in zahlreichen Punkten unterschieden sich Simulation und Wirklichkeit deutlich. Keiner der experten rechnete beispielsweise mit einer längerfristigen Schließung der Grenzen oder mit einem weitgehenden Zusammenbruch des Flugverkehrs. Trotzdem ging man von 65 Millionen Toten in den ersten 18 Monaten aus, was in der Realität glücklicherweise nicht einzutreffen scheint.

Die meisten Teilnehmer des Planspiels unterschätzten im Oktober 2019 die Gefahr einer weltweiten Pandemie deutlich. Insgesamt hielt man damals das Szenario für etwa so wahrscheinlich wie einen schwerwiegenden Meteoriten- Einschlag.

Insbesondere im Internet finden sich gegenwärtig zahlreiche Spekulationen, die mit aller Überzeugung behaupten, bei der Corona- Pandemie handele es sich um eine vorher geplante Aktion. Gerade bei der Pandemie- Übung „Event 201“ habe es sich in Wirklichkeit um eine Generalprobe gehandelt. – Warum man dabei dann die Öffentlichkeit nicht prinzipiell ausgeschlossen hat, um die Geheimhaltung zu wahren, ist einer der vielen offen Fragen an einer solchen Verschwörungserzählung. Auch müsste man von reichlich dummen Verschwören ausgehen, die vor den Medien ein so ähnliches Szenario entwarfen, dass jeder ohne tiefere Recherchen sofort auf die Urheber dieses gigantischen Komplotts mit hunderttausenden Toten als Kollateralschäden kommen würde. Darüber hinaus wundert es, dass Politiker und Wirtschaftsvertreter zeitweilig so kopflos, teilweise auch widersprüchlich redeten und handelten, wenn doch schon ein fertiger Plan vorlag. Einen wirklichen Hinweis auf den mutmaßlichen Ursprung von Corona bietet ein weitgehend öffentlich abgehaltenes Pandemie- Planspiel jedenfalls nicht, auch wenn die Veranstaltung von der Bill-Gates-Stiftung mitfinanziert wurde, wie zahlreiche ähnliche Anlässe auch.

Im Prinzip ist ein Pandemie- Forum wie „Event 201“ so ähnlich wie regelmäßige Erdbeben- oder Brandschutzübungen, bei denen man einigermaßen realitätsnah den Katastrophenfall durchspielt. Natürlich gibt es dann keine direkte Verbindung zwischen einer Notfallübung und dem später tatsächlich eintretenden Notfall. Anderenfalls wäre das so ähnlich, als würde man die Feuerwehr bezichtigen Brände zu legen, weil sie immer wieder mit möglichst realitätsnahen Brandsimulationen übt. Genau so aber sollte jeder verantwortliche Staat sich in realistischen Übungen auf den Ernstfall einer gefährlichen Pandemie, eines Chemieunfalls oder eines Terroranschlags vorbereiten. Dass manche der 2019 bei „Event 201“ gewonnen Erkenntnisse dann 2020 auch tatsächlich umgesetzt wurden, sollte nicht wirklich verwundern, sondern eher als selbstverständlich angenommen werden. Warum sonst sollten solche Übungen abhalten werden, wenn man schlussendlich nichts daraus lernen würde.

(von Michael Kotsch)

2 Antworten auf „„Event 201“ – Geplante Corona- Pandemie?“

Guten Tag lieber Bruder Michael,
Christen sind per se Verschwörungstheoretiker (VT), denn das Gegenteil würde bedeuten, es alles geschieht aus Zufall. Menschen verbünden (rotten) sich zum Bösen zusammen. Dafür gibt die Bibel mehr als genug Beispiele (z.B. Ps.2, oder Bileam und Balak und bis hin zur illegal organisierten Verurteilung unseres Herr Jesus Christus). Dass auch in Zukunft ein böses und diabolisches System, namens Babylon, die Herrschaft ergreift, dürfte den meisten Bibelgläubigen recht klar sein. Wie schnell aus Verschwörungstheorien gängige Praxis wird, zeigt sich in diesem Bericht:
https://www.wochenblick.at/hungern-oder-stich-ungeimpfte-sollen-aus-supermaerkten-verbannt-werden/
Mögen wir nicht am Ende als solche erfunden werden, die gegen Gott gewirkt haben und Christen Sand in die Augen gestreut und diese sich verführen haben lassen.
Liebe Grüße im Herr
Peter Friesen

Ganz sicher gibt es immer wieder in der Weltgeschichte echte Verschwörungen. Zumeist fliegen die allerdings irgendwann auch auf. Je mehr Personen beteiligt sind umso schneller.
Man muss eben nur gut unterscheiden zwischen Verschwörungen und Verschwörungstheorien. Nicht jeder, der fest davon überzeugt ist eine Verschwörung entdeckt zu haben, befindet sich im Recht. Gerade im Internet kursieren deutlich mehr abenteuerliche Phantasien über Verschwörungen als Aufklärungen über echte.
Christen sollten sich durch ein festes Vertrauen auf Gott und seine Offenbarung auszeichnen. Sie sollten aber nicht leichtgläubig sein und erfundene oder aufgebauschte Geschichten nur deshalb glauben, weil sie sich spannend anhören oder dem eigenen Weltbild entsprechen. Wie sich regelmäßig im Abstand einiger Jahre zeigt, sind die meisten Verschwörungserzählungen im Internet nicht mehr als spannende Geschichten. Da braucht es deutlich mehr Kritik. Mit herzlichen Grüßen. Michael Kotsch

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