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Wahrsager irrten 2022

Roboter übernehmen die Herrschaft der Welt, der russische Präsident Wladimir Putin zieht sich aus der Politik zurück und Zombies überfallen friedliche Städte. Auf Schloss Neuschwanstein bricht ein verheerendes Feuer aus und Ex- Präsident Trump lässt sich scheiden. All das wurde für 2022 vorhergesagt. Eingetroffen davon ist allerdings nichts.

In einigen wenigen Fragen lagen Astrologen und Zukunftsdeuter für 2022 durchaus richtig. Allerdings war das dann auch absehbar oder wurde schon seit Jahren immer wieder angekündigt; wie der Tod von Königin Elisabeth II. Und irgendwann musste die uralte Monarchin ja auch einmal sterben. Wer das also seit ihrem 80jährigen Geburtstag regelmäßig prognostizierte, der hatte nach vielen Fehlschlägen jetzt endlich Recht. Ein Nachweis für seherische Fähigkeiten aber sind solche Prognosen nicht. Auch die vagen Andeutungen auf einen Krieg zwischen Russland und der Ukraine kann man wohl keinen übernatürlichen Fähigkeiten zuschreiben. Immerhin gab es schon seit Jahren entsprechende Drohungen und heftige Kämpfe in der Ostukraine. Die stellenweise geäußerten Hinweise auf eine erhöhte Inflation waren nach den wirtschaftlichen Problemen währen der Corona- Zeit und der damit verbundenen Verschuldung des Staates durchaus naheliegend.

Katastrophenprognosen gehören eigentlich jedes Jahr zum Repertoire medialer Zukunftsdeuter. Da immer irgendwelche spektakulären Naturkatastrophen, Firmenzusammenbrüche und Kriege passieren, besteht eine relativ große Chance mit seinen Aussagen irgendwie etwas Passendes zu treffen. Erdbeben, Vulkanausbrüche, Terroranschläge, das alles hat es natürlich auch 2022 gegeben, allerdings nicht in dem Umfang, wie es von bekannten Zukunftsdeutern vorhergesagt worden war. Ein kanadisches Medium hatte für mehr als 150 Orte schwere Erdbeben vorausgesagt; darunter fast alle amerikanischen Bundesstaaten, Dänemark, die Ukraine, Großbritannien und viele Gebiete, die regelmäßig von Erdbeben betroffen sind. Die meisten dieser prognostizierten Katastrophen sind glücklicherweise ausgeblieben.

Eine als vorgeblich „sichere Prophetie“ vorhergesagte Belagerung von Paris, ein Massensterben in Indien, das Auftreten von Riesenkaninchen, die eine Stadt angreifen und der Tod des  nordkoreanischen Diktators Kim Jong Un sind nicht eingetreten, wie wir heute wissen.

Niemand hatte für 2022 hingegen vorhergesagt, dass Ex-Tennisstar Boris Becker zu einer Gefängnisstrafe verurteilt wird. Niemand prognostizierte den drei Monate andauernden Ausbruch des Vulkan Cumbre Vieja auf den Kanarischen Inseln oder die Ermordung von 19 Schulkinder bei einem Amoklauf in Uvalde / Texas. Keiner sagte korrekt die Kandidaten der Nobelpreise voraus oder das frühe Ausscheiden der Deutschen bei der Fußball- Weltmeisterschaft. Ebenso unerwähnt blieb die Pleite der weltweit drittgrößten Börse für Kryptowährungen im November 2022.

Trotz aller Fehlschläge blüht der Markt für scheinbar zuverlässige Informationen aus der Zukunft noch immer. Es wäre halt auch wirklich phantastisch, würde man die Zukunft kennen und bei Bedarf natürlich verändern können. Das würde die Neugierde befriedigen, aber auch die Möglichkeit geben, sich auf besondere Herausforderungen des nächsten Jahres besser und vor allem rechtzeitig einstellen zu können. Man könnte andere warnen, wobei die Zukunftsprognose dann natürlich nicht mehr eintreffen würde. Man könnte auch gute Geschäfte machen, wenn man schon im Voraus wüsste, welche Produkte in der Zukunft gebraucht oder beliebt sein werden. Politiker könnten punkten indem sie frühzeitig Themen aufgreifen, die sich dann als ganz besonders relevant herausstellen. Das ganze würde natürlich nur funktionieren, wenn nicht alle über die gleichen Informationen verfügen. Sonst bieten am Ende alle dieselben Produkte an oder sprechen über dieselben Themen.

Auch für das Jahr 2023 gibt es natürlich schon wieder einige „absolut sichere“ Vorhersagen. Wie schon immer dominieren bei den allgemeinen, nicht ganz persönlichen Vorhersagen die negativen Prognosen. Für sich selbst möchte man gerne hören, dass alles gut geht. In der übrigen Welt aber reizt das Gruseln zumeist mehr als der normale Alltag. So wundert es kaum, dass auch 2023 wieder einmal der ultimative Krieg ausbrechen soll, unabsehbare Auswirkungen der Klimaerwärmung zu erwarten sind und die nächste Wirtschaftskrise ins Haus steht. Wenn man die gegenwärtigen Trends und Entwicklungen mit etwas Phantasie in die Zukunft verlängert, dann müssen sich manche Prognosen geradezu erfüllen. Kriege, Korruption und Wirtschaftskrisen gab es halt schon immer und wird es wohl auch immer geben, solange die Welt läuft wie sie läuft. Natürlich werden 2023 auch einige bekannte Persönlichkeiten sterben, zumeist die älteren, bedrohten oder besonders risikoreich lebenden.

Nostradamus- Experten sagen für 2023 eine große, zwei Jahrzehnte andauernde Wirtschaftskrise voraus und den Ausbruch des dritten Weltkriegs. Viele Menschen würden dann erst nach Jahren wieder ihre Bunker verlassen können. Die meisten Teile Frankreichs werden zwar in den künftigen Krieg einbezogen, nicht aber erobert. Vor diesem Hintergrund soll es 2023 in den größten Teilen Europas zu einem mehrjährigen Stromausfall kommen. Die Nahrungsmittel werden dann so knapp, dass sich die Menschen gegenseitig verspeisen werden. Im Anschluss wird, so die Vorhersagen, eine komplett neue Weltordnung aufgerichtet, um ähnliche Katastrophen künftig zu verhindern. Alle bisherigen Regierungen und Staaten werden aufgelöst. Außerdem soll es nach Nostradamus 2023 in Westeuropa mindestens einen großen Terroranschlag geben. 2023 sollen Menschen auch auf dem Mars landen. Die Klimaerwärmung soll 2023 erschreckende Formen annehmen. Das Wasser des Schwarzen Meeres soll dabei fast zum Sieden kommen und dadurch alle Fische töten. Ein weltweiter Kampf der Armen gegen die Reichen soll 2023 seinen Anfang nehmen. 2023 soll ein neuer, letzter Papst sein Amt antreten. Die meisten Astrologen und Zukunftsseher bleiben mit ihren Prognosen wohlweislich aber eher im Allgemeinen. Sie kündigen an, was derzeit als wahrscheinlich gilt und was sie in ähnlicher Weise schon seit Jahren ankündigen.

Im Gegensatz zu den meisten Zukunftssehern, die heute von sich reden machen, wurden im Leben von Jesus Christus ziemlich viele, detaillierte Vorhersagen erfüllt. Wenn man die Evangelien mit der Lebensgeschichte Jesu liest, dann stößt man immer wieder auf Aussagen, die jüdische Propheten Jahrhunderte vorher getroffen hatten, weil Gott ihnen diese Information mitgeteilt hatte. Da finden sich Hinweise zur Geburt Jesu ebenso wie über seine Predigten und Heilungen, sein Sterben und Auferstehen. Diese biblischen Vorhersagen sind weitaus zuverlässiger als die jedes Jahr zu hörenden Prognosen für die nahe Zukunft. Wenn diese Aussagen der Bibel über Jesus aber stimmen, dann wahrscheinlich auch die über das eigene Leben. Demnach überlebt die Seele den Tod des Körpers. Aber nur derjenige, dessen Schuld von Gott vergeben wurde, wird dann auch in der Ewigkeit mit Gott zusammenleben können.

Jesus spricht: „Ich habe euch das alles gesagt, damit ihr in meinem Frieden geborgen seid. In der Welt habt ihr Angst. Aber verliert nicht den Mut! Ich habe die Welt besiegt!“ (Joh 16, 33)

Denen, die mit ihm leben wollen verspricht Jesus: „Seid gewiss: Ich bin jeden Tag bei euch bis zum Ende der Welt!“ (Mt 28, 20)

(von Michael Kotsch)

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