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George Foreman. Der Boxer

Heute gehört George Foreman zu den erfolgreichsten Boxern der vergangenen 100 Jahre. Niemand stand so lange im Ring wie er. Vielen Amerikanern ist er außerdem als guter Geschäftsmann bekannt. Sehr erfolgreich vermarktet er spezielle Gartengrills, Sportkleidung und Rindfleisch. In seiner Kindheit hätte wohl niemand eine dermaßen steile Karriere vorhergesehen.

Geboren wurde Foreman 1949 im texanischen Marschall. Seine Familie war arm und hatte ihre bescheidene Wohnung im heruntergekommenen Schwarzen- Viertel der Stadt. Ziemlich gestresst aber hingebungsvoll kümmerte sich Nancy Foreman um ihre sieben Kinder. Um diese durchzubringen, hatte sie zeitweilig drei verschiedene Jobs nebeneinander. Viel Zeit für Sentimentalität und für die Freizeitgestaltung der Familie blieb da nicht. Mit ihrem Sohn George hatte sie viel Ärger, weil der nicht lernen wollte und dauernd in Schlägereien verwickelt war. Zur Kirche gingen nur einige von Foremans Schwestern, die ihren Bruder manchmal drängten mitzukommen. Von den Predigten verstand er damals nur wenig und fand die ganze Veranstaltung eher langweilig. Aber es gab hier ein kostenloses Mittagessen und die Leute waren freundlich. Beides gab es in dem Umfeld in dem er wohnte nur selten.

Mit 16 brach Foreman die Schule ab und galt als schwer erziehbar. In einem staatlich geförderten Programm lernte er die Grundlagen des Tischler- Berufs. Seiner Umwelt gegenüber trat er gewöhnlich finster und bedrohlich auf. Das und seine außerordentliche Körperkraft schüchterten die meisten ein. Schließlich wurde ein Box- Funktionär auf den jungen Mann aufmerksam und begann ihn zu trainieren. Foreman erwies sich als Naturtalent. Kaum jemand hatte im Ring eine Chance gegen ihn. In 26 offiziellen Amateurkämpfen ging er 22-mal als Sieger aus dem Ring. Bei den Olympischen Spielen 1968 in Mexiko-Stadt gewann der damals 19-Jährige Foreman die Goldmedaille für die USA. Daraufhin bekam er zahlreiche, finanziell attraktive Angebote und wechselte in den Profisport.

Während der nächsten vier Jahre bestritt Foreman 40 Kämpfe, in denen er ausnahmslos Sieger blieb. Für viele galt er bereits als der beste Schwergewichtsboxer aller Zeiten. Man hielt ihn für unbesiegbar und nannte ihn den „schwarzen Panzer“. Seine Spezialität waren ungestüme, massive Angriffe in den ersten Runden, bei denen er die meisten seiner Gegner k.o. schlug. 1973 wurde Foreman Weltmeister. Allgemein rechnete man damit, dass er in den nächsten zehn Jahren an der Spitze der internationalen Box- Rangliste bleiben würde.

1974 wurde Foreman durch den amerikanischen Boxer Cassius Clay herausgefordert, der sich nach seiner Bekehrung zum Islam Muhammad Ali nannte. Foreman war schlecht vorbereitet und fühlte sich siegessicher. Muhammad Ali aber wich seinen Schlägen geschickt aus oder ließ sich nach einem Schlag in die Seile fallen. Dadurch konnte er seinen Kontrahenten schnell ermüden. Außerdem quatschte er Foreman ständig zu und versuchte ihn damit erfolgreich zu entmutigen. Schließlich gewann Muhammed Ali überraschend.

Noch immer galt Foreman als äußerst starker Gegner. Irgendwie aber war er angeschlagen, vor allem mental. Sei Selbstbewusstsein hatte massiv gelitten. Trotzdem war er auch weiterhin erfolgreich. Bei einem Schaukampf 1975 in Toronto besiegte er alleine an einem Nachmittag recht mühelos fünf Gegner. Foremans berufliche und persönliche Wende kam 1977 nach seinem Kampf gegen Jimmy Young. Wieder einmal hatte er sich nicht genug vorbereitet und hatte seine Kräfte nicht gut eingeteilt. Jedenfalls wurde Foreman schließlich sogar selbst k.o. geschlagen.

Körperlich und psychisch am Ende kam er in seine Umkleide und hatte einen Zusammenbruch. Wie Foreman später erzählte, erlitt er einen Kollaps und hatte ein Nahtoderlebnis. Mit einem Mal fühlte er sich an einen Ort voller Leiden und absoluter Einsamkeit versetzt. Foreman war überzeugt jetzt sterben zu müssen und war erschreckt darüber, obwohl er bisher weder an Gott noch an ein Leben nach dem Tod geglaubt hatte. Dann sah er Jesus am Kreuz, der ihn aufforderte, sein Leben zu verändern. Seit diesem Zeitpunkt war Foreman fest von der Wahrheit des christlichen Glaubens überzeugt. Freudig umarmte er die verdutzten Teamkollegen in der Umkleide. Schon bald wurde ihm deutlich, dass Jesus nicht an seinem Geld interessiert war, sondern an ihm selbst.

Kurze Zeit später rief Foreman den Pastor einer nahegelegenen Gemeinde an. „Schau mal, ich spiele nicht, Mann. Jesus lebt wirklich. Ich meine es ernst, Mann!“ Foreman erlebte eine persönliche Bekehrung und schloss sich in Houston einer Gemeinde an. Den Boxsport hängte er an den Nagel und begann stattdessen auf der Straße zu predigen und mit Menschen über Jesus Christus zu sprechen. Während einer dieser Straßenpredigten hörte ihm sein Vater zu, ein hoffnungsloser Alkoholiker, der die Familie schon vor vielen Jahren verlassen hatte. Die tiefe Veränderung seines Sohnes überzeugte ihn schließlich. Foreman Senior bekehrte sich, gab das Trinken auf und besuchte bis zu seinem Lebensende die Gemeinde seines Sohnes.

Vor seiner Bekehrung war Foreman ein wütender Mann, voller Hass und Aggressionen, der schon mehrfach vorhatte einen Killer zu engagieren, um Menschen töten zu lassen, die ihn beleidigt hatten. „Aber als ich nach meiner Erfahrung mit Jesus Christus Gott fand und mich an diesen Ort erinnerte – dieses große Nichts, in dem ich mich befand, war mir mit einem mal klar, dass ich in der ganzen Welt keine  Feind hatte, den ich dahin schicken wollte. Ich hörte sofort auf, jemanden zu hassen.“ Weil Jesus ihm vergeben und seinen Hass weggenommen hatte, wollte er jetzt auch anderen vergeben. Mehrere Millionen steckte Foreman während der nächsten Jahre in seine Gemeinde und in ein von ihm gegründetes christliches Jugendzentrum am Rande von Houston. Hier gab es Sport, Gespräche und Bibelstunden. Viele Jugendliche kamen voller Hass, Wut und Orientierungslosigkeit. Foreman und seine Mitarbeiter nahmen sich viel Zeit für ihre Besucher. Hier lernten sie zu boxen, ihre Aggressionen zu bewältigen und ihr Vertrauen auf Gott zu setzten. Schließlich traf sich Foreman sogar mehrfach mit Muhammad Ali, den er früher gehasst hatte, um ihm nun begeistert von der Bibel und von Jesus Christus zu erzählen.

Nachdem das Geld für Gemeinde und Jugendzentrum knapp geworden war, ging Foreman 1987 wieder zurück in den Boxring. Die meisten Kommentatoren hielten ihn zwischenzeitlich für viel zu alt und gaben ihm nur geringe Chancen. Doch Foreman erwies sich als erstaunlich fit. 1994 besiegte er den amtierenden Weltmeister Michael Moorer und wurde zum „besten Sportler des Jahres“ gewählt. Mit 45 Jahren war Foreman der älteste Schwergewichtsweltmeister aller Zeiten. 1997 beendete er seine Box- Karriere ein zweites Mal und konzentrierte sich auf Gemeinde und Jugendzentrum. Durch verschiedene Werbeverträge, Medien- Auftritte als Box- Experte und Vortragshonorare nahm er seitdem viele Millionen Dollar ein.

Noch immer predigt Foreman regelmäßig in der Gemeinde und im Fernsehen. Seine Ansprachen sind gewöhnlich wenig theologisch, sondern einfach und praktisch. Gerne erzählt er von eigenen Erfahrungen und verknüpft biblische Geschichten mit dem Alltag der Menschen. Dabei unterscheidet er ganz klar zwischen Gut und Böse. Wenn Foreman von Gewalt, Drogen, Partys, Hass und Sex spricht, stehen dahinter seine eigenen jahrelangen Erfahrungen. Foreman redet von keinem angenehmen, traditionellen Christentum. Er fordert: „Christen müssen kämpfen“. Der Teufel ist für Foreman ein realer Gegner, den man mit der Kraft Jesu und der richtigen Technik aber durchaus besiegen kann. Oft geht es ihm darum, sich nicht unterkriegen zu lassen, geistlich zu kämpfen. Seine Zuhörer fordert Foreman auf, die Bibel zu studieren. Auch nach vielen Jahren ist er selbst immer wieder erstaunt, über alles, was Gott ihm hier zu sagen hat. Seine Zuhörer fordert Foreman auf: „Ich glaube nicht, dass es irgendjemandem möglich ist, das Leben wirklich zu schätzen, bis man Jesus Christus gefunden hat.“

(von Michael Kotsch)

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